Komplexitätsreduktion reduzieren_#55

Im noch jungen neuen Jahr habe ich bereits einen wirklich großartigen Moment erleben dürfen. Es handelte sich um ein ausgesprochen differenziertes Statement in Sachen Komplexitätsreduktion, was umso bemerkenswerter war, als es von einem Vorstandsmitglied eines Dax-30-Konzerns kam.

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Sinn machen_#54

„Sinn“ ist in den letzten Jahren zu einer Fundamentalkategorie für Strategie und Management geworden. Dabei kann der Ausdruck sehr unterschiedlich verwendet werden. Gerade diese Vielfalt ist mir Anlass, einen populärwissenschaftlich weitgehend unbekannten, in seiner wissenschaftlichen Wirkung jedoch sehr weitreichenden Ansatz mit einer kurzen Vignette vorzustellen. Es handelt sich um den wissenssoziologischen Ansatz von Alfred Schütz, der „Sinn“ als konstituierendes Merkmal von Handeln begreift.

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Möge die Macht mit Dir sein_#53

Wir alle haben unsere Erfahrungen mit Hierarchen, die ihre institutionelle Macht als Raum für Statusgebaren und das Ausleben persönlicher Eitelkeit missbrauchen. Die Möglichkeiten, diese Persönlichkeitsdisposition ohne therapeutisches Mandat zu ändern, sind äußerst gering. Wer jedoch seine eigene Wahrnehmung hierarchischen Verhaltens weiterentwickelt, erschließt sich Potentiale für einen besseren Umgang. Und gewinnt Souveränität zurück.

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Keine Macht für niemand_#52

Die digitale Transformation wird immer wieder mit der Erwartung verknüpft, dass es in den Unternehmen bald keine Hierarchie mehr geben werde. Gerade jüngere Menschen verbinden mit dieser Erwartung große Hoffnungen. Was beinahe anarchistisch klingt, basiert jedoch auf einigen Fehleinschätzungen, wie ich zu zeigen versuche: Hierarchie lässt sich nicht abschaffen – aber sie muss vielerorts anders interpretiert werden. Wie das aussehen könnte, möchte ich im nächsten Blogbeitrag näher erläutern.

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„Out-thinking Organizational Communications: The Impact of Digital Transformation“_#51

Dieser Post beschränkt sich auf einen Hinweis auf ein soeben erschienenes Buch zum Thema der Digitalen Transformation und ihrer Auswirkungen auf die Unternehmenskommunikation. Ich habe die Ehre, in dem von Joachim Klewes, Dirk Popp und Manuela Rost-Hein herausgegebenen Sammelband mit einem Beitrag zu der neuen Rolle des Vision-Mission-Statements vertreten zu sein.

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Hört, hört: Die Jubiläumsausgabe_#50

Die 50. Veröffentlichung in meinem Blog darf wohl als kleines Jubiläum begriffen werden. Weil immer mal danach gefragt wurde, begehe ich dieses Jubiläum mit einer Zusammenstellung aller Sprüche und Zitate, die ich seit einiger Zeit im Newsletter zum Blog (und in einzelnen Fällen auch im Blogbeitrag selbst) verwendet habe. Bei dieser Zusammenstellung habe ich bemerkt, dass selbst die absurderen Stilblüten durchaus interessante Perspektiven öffnen können, wenn man sie ein wenig auf sich wirken lässt. Das aber ist es am Ende, was ich mit meinem Blog beabsichtige: Impulse und neue Perspektiven zu liefern. Ich wünsche Ihnen Freude bei der Lektüre und hoffe, Sie auch weiterhin als Leserin und Leser begrüßen zu dürfen.

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Ein Kaffee for free: Erst der Hörer macht die Kommunikation_#49

Erst mit dem interpretierenden Zuhören wird aus einer Mitteilung ein miteinander Geteiltes. Damit kommt dem Hörer eine deutlich wichtigere Rolle für das Gelingen zwischenmenschlicher Kommunikation zu, als es beispielsweise das Sender-Empfänger-Modell vermuten lässt. Wer also Kommunikation verbessern will, sollte vor allem das Zuhören verbessern.

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Unkorrigierbare Annahmen als Risikofaktor _#48

Unsere Sicht auf die Welt ist geprägt von tief verwurzelten „Gewissheiten“, die sich bei genauerem Hinsehen oftmals als unkorrigierbare Annahmen entpuppen. Unkorrigierbare Annahmen sind solche, die wir als gegeben ansehen und nicht in Frage stellen. Solche unkorrigierbaren Annahmen wirken als Glaubenssätze auch in Unternehmen, indem sie unser Handeln und Entscheiden wesentlich prägen. Nur: Diesen Umstand reflektieren wir praktisch nie.

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Management der organisationsinternen Kommunikation_#47

Wie könnte ein durchgängiges und ganzheitlich aufgesetztes Management der internen Kommunikation aussehen? Was würde sich ändern und welche ganz konkreten Auswirkungen wären in der täglichen Praxis festzustellen? Anhand einer konstruierten Fallstudie, der „Beispiel GmbH“, gebe ich Antworten anhand einiger ausgewählter Handlungsfelder. Die sind aus realen Projekten für namhafte Kundenunternehmen abgeleitet.

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Management der organisationsinternen Kommunikation_#46

Die gute Nachricht: Längst haben sich die Kommunikationsabteilungen, also jene Organisationseinheiten, die in den Unternehmen die Zentralkommunikation betreuen, professionalisiert. Managementansätze und -methoden sind selbstverständlich geworden, sodass die interne Zentralkommunikation als Organ der Unternehmensleitung und damit als wesentliches Führungsinstrument anerkannt ist. Sehr viel schlechter steht es um die alltäglich stattfindende Prozesskommunikation. Diese harrt weiterhin ihrer Entdeckung als maßgebliche Ressource für Effektivität und Effizienz. Und die Kommunikationsprofis? Sehen sich nicht gefordert.

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Teil 2: Integrity als Element der Nachhaltigkeitsstrategie

Was bisher geschah bzw. aufgezeigt wurde (siehe Teil 1, hier):

  • Compliance ist notwendig – aus handfesten strategischen Gründen, denn die Einhaltung von Gesetzen und anderen Vorgaben ist in den Augen relevanter Stakeholder längst zu einem differenzierenden Merkmal geworden.
  • Compliance braucht klare Regeln, qualifizierte Ansprechpartner und definierte Berichtswege. Anderenfalls herrschen Intransparenz, Entscheidungsangst und Handlungsunsicherheit, was in ziemlich beschleunigten Zeiten nicht weiterhilft.

Und doch ist auch ein ausgeklügeltes, vermeintlich gut implementiertes Compliance-System kein Garant gegen Straftaten: Es braucht eine tief in der Organisationskultur verankerte Haltung der Integrität. Damit ist eine ethisch grundierte Einstellung gemeint, die das persönliche wie unternehmerische Handeln an klaren, auf das Gemeinwohl ausgerichteten Werten orientiert. (mehr …)

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Teil 1: Compliance-Management sichert Wertschöpfung

„Selbstverständlich halten wir die Gesetze ein!“ Welches Unternehmen hätte jemals etwas anderes zu Protokoll gegeben, wenn nach „Compliance“, also dem Befolgen rechtlicher Vorgaben gefragt wird? Doch die Realität weist in eine andere Richtung: Uns allen sind prominente Skandale wie die Wirecard-Betrügereien oder die Fälschung von Abgaswerten durch Automobilkonzerne und deren Zulieferer lebhaft vor Augen. Dabei stellen solche Beispiele mit ihrer ausgeprägten öffentlichen Aufmerksamkeit nur die Spitze des kriminellen Eisbergs. Das belegen die fast 50.000 Fälle von Wirtschaftskriminalität mit einer Schadenssumme von rund 3 Mrd. € allein im Jahr 2020 (Quelle: statista.com/wirtschaftskriminalitaet). Ist also das vollmundige Bekenntnis zur Compliance lediglich eine leere Floskel? Anders gefragt: Was braucht es, damit Compliance gelebte Realität wird? (mehr …)

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Wie Sie Ihr Unternehmen robust und sicher für die Zukunft rüsten

Vorsichtig stellt sich Optimismus ein, passend zur Frühjahrszeit 2021. Die Corona-Pandemie hat zwar immer noch große Teile der Wirtschaft im Griff. Doch es sieht so aus, als griffen die verschiedenen Strategien endlich ineinander: Die Impfkampagne läuft nun auch in Deutschland auf Hochtouren, Lockdown und Ausgangssperren entfalten Wirkung. Die einsetzende wärmere Jahreszeit dürfte zusätzliche Entlastung bringen. (mehr …)

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Wetten, dass ich Ihre Gedanken lesen kann? Sie denken dreierlei:

  1. Corona: Ich kann’s nicht mehr hören.
  2. Ich habe keine Zeit, mich um die Zukunft zu kümmern, denn wir verwenden unsere gesamte Energie darauf, die Gegenwart zu bewältigen.
  3. Wie kommt es eigentlich, dass mittlerweile sämtliche Berater zu wissen behaupten, was ich tun soll, wenn noch nie jemand eine Pandemie mit weltweitem Lockdown erfolgreich durchstehen musste?

Dazu möchte ich sagen:

  • ad 1.: Geht mir nicht anders. Aber an der Realität kommt niemand vorbei.
  • ad 2.: Das will ich nicht glauben. Träfe es aber zu, dann wäre das wirklich leichtfertig und, mit Blick auf die Zukunft Ihres Unternehmens, alles andere als verantwortungsbewusst.
  • ad 3.: Ich weiß nicht, was Sie tun sollen. Ich weiß aber, wie Sie es herausfinden können.

Genau davon handelt dieser Blog-Post. (mehr …)

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Teil 3: Testen – Lernen – Explorieren

Auch schon Corona-müde? Hilft aber nicht, denn es wird noch dauern, bis so etwas wie Normalbetrieb stattfinden kann. Mir scheint, als sei die begonnene Zeit der allmählichen Lockerungen fast schwerer zu ertragen, als es der Lockdown war. Unweigerlich schaut man auf die Unterschiede, die sich auftun: Warum darf man in jener Branche „x“, wenn wir in unserer Branche lediglich „y“ dürfen? Wieso ist mir nicht „z“ erlaubt, obwohl das in anderen (Bundes-) Ländern möglich ist? Wieder einmal zeigt sich, dass Neid wie auch das Gefühl der eigenen Benachteiligung – zu Recht oder zu Unrecht empfunden – sehr wirksame Motive werden können. Corona-Bewältigungs-Management wird noch mehr als bisher zu Emotionsmanagement. Doch das sollte niemanden überraschen. (mehr …)

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Teil 2: Prinzipien, Ansätze und Maßnahmen zur Mitigation – der „Corona-Leuchtturm“

Corona und kein Ende. Trotz allem dürfte sich in den meisten Unternehmen eine neue, von niemandem gewollte Krisen-Normalität eingestellt haben. Kurzarbeit, Home-Office oder weiterhin (und dann sehr oft unter sehr hohem Druck) an der Maschine, im Lager, am Steuer eines LKW oder mit Patienten die Arbeit fortsetzen: Wir kommen langsam an und richten uns ein. In dieser Krisen-Normalität, die einem Reset gleichkommt, halten wir so gut es geht die Dinge zusammen und versuchen, bestmöglich unseren Aufgaben nachzukommen. Dabei gilt es jedoch, bei aller Improvisationsnotwendigkeit keine neuen Probleme zu produzieren. Im Gegenteil, es sollte unser Anliegen sein, die Auswirkungen der Krise möglichst gering zu halten. Genau das meint „Mitigation“: Linderung, Entschärfung, Abschwächung. Wie das konkret aussehen kann, sei anhand der Leuchtturm-Metapher näher erläutert. (mehr …)

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Teil 1: Fire Fighting, Reset und Mitigation

Ausnahmezustand allerorten. Die Corona-Krise wirft existenzielle Fragen – und nicht selten: Fragen der Existenz – auf; stellt uns permanent vor neue Probleme, weil immer wieder Selbstverständlichkeiten kollabieren; konfrontiert uns mit unvorhergesehenen Hindernissen und schwerwiegenden Konsequenzen: Es ist die Zeit der roten Telefone. Angesichts der Ausmaße dieser realen Krise werden die in den letzten Jahren geführten Diskurse über VUCA, Disruption und Co. zur Sandkastenspielerei: Mehr Disruption als jetzt war nie. Viele Unternehmen und Führungskräfte können derzeit nur noch reagieren. Aus Macht- wird Hilflosigkeit, Verzweiflung oder gar Resignation scheinen durch. Niemand weiß, wie lange dieser Alptraum dauern wird. Kein Kraut dagegen gewachsen? Doch. (mehr …)

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„Das können Sie so oder so sehen.“ Tosendes Gelächter im Raum, einander zunickende Gesichter im Publikum, schon wendet man sich dem nächsten Fragensteller zu. Wir aber halten den Film kurz an und schauen genauer hin: Ein Redner hat soeben auf einen kritischen Hinweis zu seinem Vortrag reagiert und man muss bei allem Wohlwollen sagen, dass seine Replik weder überzeugend ist noch irgendeine inhaltliche Aussage enthält, mit viel gutem Willen könnte man sie als schlagfertig verbuchen. Doch der kritische Einwand bleibt offen, was aber niemanden mehr interessiert (bis auf die Person, die den kritischen Einwand geäußert hat). Wie kann es sein, dass der Redner damit derart erfolgreich durchkommt?

Antwort: Weil er auf der Konferenz der Keynote-Speaker ist. In der Szene gilt der Mann als Koryphäe. Seine Erfolge als ehemaliger Kommunikationschef eines DAX-30-Unter­nehmens sind Legende. Nun, da er als Berater aktiv geworden ist und seine Bücher zu Bestsellern werden, verleiht er durch seine – gut honorierten – Auftritte als Speaker jeder Veranstaltung den gewissen Glanz. Das weiß man und genau das ist es, was seine eher banalen Ausführungen für das anwesende Publikum zu einem inspirierenden Erlebnis erheben: Was er sagt, hat Relevanz, denn er ist es, der es sagt. Wie kann so etwas funktionieren? (mehr …)

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Rund 150 Menschen sind im Saal, als Jens Feuerbach, der eigentlich anders heißt, über einen riesengroßen Flop spricht, den er selbst verursacht hat. Jens ist der zweite Sprecher auf einer sogenannten „Fuckup Night“, in der es darum geht, über persönlich verursachtes Scheitern – im Englischen etwas drastisch als „fuckup“ bezeichnet – zu berichten und aufzuzeigen, was daraus zu lernen ist. Erfunden im Jahr 2012 in Mexico-City, finden Fuckup Nights mittlerweile weltweit in über 300 Städten aus rund 80 Ländern statt. Schon sind erste Unternehmen auf das Format aufmerksam geworden, denn mit der Fuckup Night lässt sich einem alten Thema neuer Schwung verleihen: der Weiterentwicklung der Fehlerkultur. (mehr …)

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Weshalb „Warum“ verengt und warum „Wozu“ den Weg weist

„Always start with why“: Vor genau 10 Jahren, im September 2009, hielt der Unternehmensberater Simon Sinek einen Vortrag auf einer TED-Conference unter diesem Titel. Sinek zeigte eindrucksvoll auf, was außergewöhnlich erfolgreiche Unternehmen oder Personen von anderen, höchstens durchschnittlich erfolgreichen Akteuren unterscheidet: Es gelingt ihnen, einen „Purpose“, also den weit in die Zukunft weisenden Zweck bzw. übergeordneten Sinn zu installieren, von dem sich alles andere ableitet. Spätestens mit diesem „TED Talk“ kam der bis auf den heutigen Tag andauernde Hype um den Ausdruck „Purpose“ in Schwung. Mittlerweile kommt kaum eine Diskussion über Führung, Leadership und Inspiration ohne dieses Zauberwort aus – und stets geht es um das „Why“ als Ausgangspunkt. Sie sehen nicht, was es daran zu meckern gibt? Ich aber. Denn ich bin davon überzeugt: Wer nach Purpose und Sinn fragt, sollte gerade NICHT mit „Why“ ansetzen, weil diese Frage gerade nicht in die Zukunft weist. (mehr …)

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