Manchmal liegen Themen offenbar in der Luft. Wenige Tage, nachdem ich meinen letzten Post an dieser Stelle veröffentlichte, erhielt ich als Abonnent die jüngste Ausgabe der sehr empfehlenswerten Zeitschrift OrganisationsEntwicklung (ZOE). In der Ausgabe 1/ 13 finden sich verschiedene interessante Beiträge zur Macht von Routinen in Organisation. Das Thema werde ich in einem meiner nächsten Posts genauer betrachten.
Im Heft findet sich auch einen Beitrag zum Umgang mit Widerstand in der Organisation, den Michael Ahr vorgelegt hat: „Wenn alle Flaggen auf Sturm stehen. Erfahrungen mit Widerständen in Veränderungsprojekten“ (in ZOE 1/ 13, S. 40-47). Ahr leuchtet die verschiedenen Hintergründe für organisationalen Widerstand aus und zeigt eine Reihe von Interventionsmöglichkeiten für die Praxis. Ich empfehle die Lektüre jenen, die sich näher für das Thema „Widerstand“ interessieren. Der Beitrag kann für € 7,15 über die Seite der ZOE erworben werden: http://www.zoe.ch/
Wer jemals einen Veränderungsprozess zu verantworten hatte, weiß ein Lied davon zu singen: Früher oder später trifft man auf Widerstand. Dieser kann verdeckt oder offen auftreten, mehr oder weniger eskalieren, emotional aufgeladen oder sachlich begründet sein – nahezu jedes Veränderungsvorhaben erwischt es irgendwann. Freude macht das nicht. Es ist menschlich nur allzu verständlich, wenn manche Change-Manager gereizt auf die Abwehr reagieren. „Schnell weg damit“, so das Motto: Der Widerstand müsse rasch gebrochen werden, um das Projekt nicht zu gefährden.
Eine solche Haltung verspielt jedoch erhebliches Potential. Denn Widerstand lässt sich immer auch als eine wichtige Selbstbeschreibung der Organisation und ihrer Insassen lesen. Ich möchte einige orientierende Hinweise zum Umgang mit Widerstand geben, weil ich in letzter Zeit wieder mehrfach mit dieser Fragestellung konfrontiert wurde. (mehr …)