„Unsere Kunden verstehen so etwas nicht.“ „Mitarbeiter muss man über organisatorische Änderungen mit einem Satz PowerPoint-Folien informieren, das reicht dann.“ „Mit Hilfe unserer Marktforschungsdaten können wir exakt vorhersagen, wie sich die Absatzzahlen entwickeln.“ Derlei Sätze schon gehört? Und dann auf die Begründung befragt? Da kommt in aller Regel nicht viel: „Das weiß man doch!“ Im Duktus finaler Selbstverständlichkeit fundamentieren solche Aussagen, die ich als „unkorrigierbare Annahmen“ oder auch als „Glaubenssätze“ bezeichne, ein fest verankertes Weltbild, das geradezu hermetisch abgesichert ist. Dieses Weltbild und damit die es aufrechterhaltenden unkorrigierbaren Annahmen widerstehen jeder kritischen Frage und bleiben selbst dann existent, wenn es unleugbare Widersprüche oder sogar entgegengesetzte Fakten gibt. Es dürfte leicht einzusehen sein, dass dies zu gravierenden Problemen führen kann. (mehr …)
Zur unterschätzten Bedeutung von Glaubenssätzen
Womöglich ist es die nahende Weihnachtszeit, die mich mal wieder sensibilisiert. Jedenfalls fiel mir in den letzten Wochen mehrfach auf, in welchem Ausmaß die scheinbar so rationalen, emotionslosen und einzig an den Zielen ausgerichteten Entscheidungsprozesse auf Glaubenssätzen beruhen. Was ich unter „Glaubenssätzen“ verstehe? Auf den Punkt gebracht handelt es sich um grundlegende, unerschütterliche Annahmen, die auf persönlichen Überzeugungen, nicht jedoch auf belegbaren Fakten beruhen. Nochmals verkürzt: Glaubenssätze sind Mythen. Und ob Sie es glauben oder nicht: Mythen sind immer im Spiel. (mehr …)